Das Museum
Remagen geriet in den weltgeschichtlichen Fokus, als am 7. März 1945 eine kleine Vorhut der 9. US-Armee die Brücke völlig überraschend und ungeplant als letzte unzerstörte Rheinüberquerung erobern konnte, was maßgeblich den weiteren Verlauf des Krieges beeinflusste.
Das FRIEDENSMUSEUM „Brücke von Remagen“ als historisches Monument dokumentiert am Originalschauplatz mit Fotos, Dokumenten, Exponaten sowie Filmen und Tonaufnahmen die Geschichte der Brücke vom Bau bis zu ihrem Einsturz. Die Ausstellung betrachtet die Ereignisse um die Eroberung der Brücke sowohl aus deutscher wie amerikanischer Sicht. Es wird aber auch dargestellt, wie die Remagener Zivilbevölkerung diese Kriegszeit erlebte.
Eine weitere Abteilung beschäftigt sich mit dem riesigen Kriegsgefangenenlager, das die Amerikaner von April bis Juli 1945 zwischen Remagen und Bad Breisig unterhielten. Die in Erinnerung an die Opfer dieses Lagers knapp einen Kilometer von den Brückentürmen entfernt errichtete Friedenskapelle „Schwarze Madonna“ gehört mit zum Museum.
Neben diesen Darstellungen, was Krieg für die Menschen an Leid und Not bedeutet, thematisieren weitere Räume und die im Aufbau befindliche Dokumentation „Wege zum Frieden“ sowie wechselnde Sonderausstellungen die Notwendigkeit der aktiven Friedensarbeit.
Neben der Ausstellung führt das Museum auch Veranstaltungen und Aktionen durch, bei denen insbesondere auch junge Menschen eingebunden werden sollen.
Die Geschichte
Die Ludendorffbrücke wurde als rein militärstrategische Eisenbahnbrücke im Rahmen des Schlieffen-Plans gebaut. Sie wurde aber erst zum Ende des 1. Weltkrieges fertiggestellt, zu spät für ihren eigentlichen Zweck, militärischen Nachschub durch das Ahrtal an die Westfront zu transportieren.
In den weltgeschichtlichen Fokus geriet Remagen, als am 7. März 1945 eine kleine Vorhut der 9. US-Armee die Brücke völlig überraschend und ungeplant als letzte unzerstörte Rheinüberquerung erobern konnte. Zuvor war die vorgesehene Sprengung durch das deutsche Brückenkommando durch eine Verkettung verschiedener Pannen gescheitert. Die Amerikaner nutzten die Gelegenheit und bauten den Brückenkopf in wenigen Tagen massiv aus. Am 17. März 1945 stürzte die Brücke während Reparaturarbeiten plötzlich ein und riss mindestens 30 amerikanische Soldaten in den Tod. Hitler ließ fünf deutsche Offiziere, die er für den Verlust der Brücke verantwortlich machte, durch ein fliegendes Standgericht zu Tode verurteilen. Vier von ihnen wurde hingerichtet, nur der Brückenkommandant Willi Bratge konnte dem entgehen, da er sich in amerikanischer Gefangenschaft befand.
Unabhängig von der historischen Bedeutung wurden die Ereignisse um die Eroberung der Brücke, auch als „Wunder von Remagen“ bezeichnet, schnell zu einem Mythos. Die Einnahme der Rheinquerung war zwar nicht kriegsentscheidend. Historiker sind sich aber einig, dass dadurch der Krieg und das damit verbundene menschliche Leid deutlich verkürzt werden konnte.
Weltweite Popularität erhielt „The Bridge at Remagen“ durch den 1968 gedrehten gleichnamigen amerikanischen Spielfilm, der aber mit den wahren Ereignissen wenig zu tun hat.
Nachdem er nach jahrelangen Verhandlungen den Bahndamm und die linksrheinischen Turmruinen erwerben konnte, ließ der damalige Bürgermeister Kürten diese renovieren und eröffnete dann am 7. März 1980 in ihnen das heutige FRIEDENSMUSEUM. Sein Anliegen war es einen Ort schaffen, an dem sich ehemalige Feinde aussöhnen und zu Freunden werden konnten. Heute versteht sich das Museum als ein Ort der Befreiung von der Nazidiktatur und der deutschen Demokratiegeschichte.
Unser Leitbild
Das Friedensmuseum „Brücke von Remagen“ wird unterhalten und betrieben von dem gleichnamigen gemeinnützigen Verein in ehrenamtlicher Arbeit. Es befindet sich in den linksrheinischen Türmen der ehemaligen Ludendorff-Brücke in Remagen.
Zum Museum gehört auch die Friedenkapelle „Schwarze Madonna“ auf dem ehemaligen Gelände des Kriegsgefangenenlagers im Süden der Stadt.
Mit der unerwarteten Überquerung des Rheins über die unzerstörte Brücke von Remagen endete der Zweite Weltkrieg mit dem dafür verbundenen Leid für Europa deutlich früher als erwartet.
Ursprünglich für eine aktive Kriegsführung gebaut, wurde die Brücke somit zu einem Symbol der frühzeitigen Befreiung von der Nazidiktatur und für den Beginn einer langen Friedensepoche in Europa. Jedes Jahr am 07.03. wird diesen Ereignissen zusammen mit internationalen Delegationen gedacht.
Das Museum wurde 1980 bewusst als Friedensmuseum und nicht als Militär- oder Kriegsmuseum gegründet. Der Wunsch nach einem friedlichen und gewaltlosen Zusammenleben von Menschen spiegelt sich in der Ausstellung und den Aktivitäten des Museums wider.
Es bezieht inhaltlich und im öffentlichen Auftreten eindeutig Stellung gegen radikales oder nationalistisches Gedankengut, gegen Rassismus und alle Formen der Diskriminierung.
Als Friedenmuseum an einem historischen Ort verbindet es Geschichte und Gegenwart, lokale und globale Ereignisse. Internationale Gäste aus allen Teilen der Welt besuchen diesen Erinnerungsort. Immer wieder begegnen sich hier frühere Feinde als Freunde.
Die Ausstellung mahnt durch die Erinnerung zu Frieden und Versöhnung, und bezieht dabei auch das jeweilige aktuelle Zeitgeschehen ein.
Das Museum versteht sich als Brücke zwischen den Generationen, als Lernort, als Forum zum Austausch von Meinungen und Erfahrungen.
Es sucht aktiv national wie international die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und Organisationen, die sich der Friedensarbeit widmen.