HEUTE KAPELLE ...

DIE BRÜCKE VON REMAGEN
MONUMENT FÜR FRIEDEN UND FREIHEIT

... DAMALS LAGER!

DIE BRÜCKE VON REMAGEN
MONUMENT FÜR FRIEDEN UND FREIHEIT

Friedenskapelle
„Schwarze Madonna“

Nach dem überraschenden Rheinübergang amerikanischer Truppen in Remagen und der Einnahme des Ruhrgebietes stieg die Zahl der deutschen Kriegsgefangenen rasant an. Westlich des Rheins wurden deshalb Sammellager, sogenannte „Prisoner of War Temporary Enclosures" (PWTE), angelegt, eines davon auf den Feldern der "Goldenen Meile" in Remagen. Ende April waren alleine in diesem Lager nach amerikanischen Angaben 169.036 Kriegsgefangene untergebracht. Ein weiteres Lager gleicher Größe befand sich südlich der Ahr von Sinzig bis Bad Breisig.

Im Lager herrschten schreckliche Zustände. Es fehlten Trinkwasser und Lebensmittel. Nur wenige der Gefangenen besaßen einen Mantel oder eine Zeltplane. Um sich vor dem Wetter zu schützen, gruben sie sich Erdlöcher. Aufgrund unzureichender Hygiene verbreiteten sich Seuchen. Es grassierte die Ruhr. Bis zur Auflösung am 20. Juni 1945 starben ca 1.200 Gefangene, viele von ihnen fanden ihre letzte Ruhe auf dem Soldatenfriedhof im benachbarten Bad Bodendorf.

Nach Eröffnung des Friedensmuseums 1980 baten Überlebende der Lager, doch auch an ihr Schicksal zu erinnern. Im Rahmen der Recherchen wurde bekannt, dass im Kripper Pfarrhaus eine Madonnenfigur aufbewahrt wurde, die der Bildhauer Adolf Wamper während seiner Zeit im Lager aus der Erde modelliert hatte. Der ungebrannte Lehm wurde mehrfach in Leinöl getränkt, um die Skulptur vor dem Zerfall zu bewahren. Wegen ihrer so erhaltenen dunklen Farbe erhielt sie den Namen „Schwarze Madonna".

Der Wunsch der Überlebenden wurde zusammen mit einem Foto der "Schwarzen Madonna" und einem Spendenaufruf in der Weihnachtszeit 1984 von der "Deutschen Presse-Agentur“ verbreitet. Das Echo war überwältigend. Mit den eingehenden Spenden konnte bereits am 22. Juni 1985 die Grundsteinlegung für die Kapelle erfolgen. Die festliche Einweihung fand am 9. Oktober 1987 statt.

Das als Inschrift auf dem Boden der Kapelle eingebrachte Motiv mahnt eindringlich: „Frühere Fehler dürfen nicht wiederholt werden. Vergeltung ist keine Liebe und Hass kein Boden, auf dem Frieden gedeihen kann.“.
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